Landesfinanzierte Einrichtungen
Der Freistaat Sachsen misst einer hochwertigen außeruniversitären geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschung eine große Bedeutung bei. Heute gibt es im Freistaat mehrere geistes- und kulturwissenschaftliche landesfinanzierte Forschungseinrichtungen, die jede für sich über eine hohe wissenschaftliche Expertise verfügen Die Institute sind untereinander, mit den sächsischen Hochschulen und anderen nationalen und internationalen Kooperationspartnern eng vernetzt und tragen in ihren individuellen Forschungsfeldern wesentlich zur internationalen Sichtbarkeit des Freistaats Sachsen bei.
Geistes- und kulturwissenschaftliche Einrichtungen
Die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig wurde 1846 gegründet und ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die Gemeinschaft von über 200 Wissenschaftlern/-innen umfasst nahezu alle Disziplinen. Die Sächsische Akademie wählt ihre Ordentlichen Mitglieder aus den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Die Akademie verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Sie hat die Aufgabe, selbstständig und im Zusammenwirken mit anderen Gelehrtenkörperschaften des In- und Auslandes und mit sonstigen wissenschaftlichen Einrichtungen ausgewählte Forschungsvorhaben zu fördern. Sie trägt vor allem durch wissenschaftliche Arbeiten, Denkschriften und Gutachten zur Schaffung und Mehrung geistiger und materieller Güter bei und fördert nachhaltig die Verbreitung von Forschungsergebnissen.
Das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e. V. (ISGV) bündelt die beiden Disziplinen Landesgeschichte und Volkskunde. Es erforscht die sächsische Geschichte in ihren historischen Räumen bis zur Gegenwart. In volkskundlicher Hinsicht sind die alltäglichen Lebenswelten, auch im Verhältnis zwischen regionaler Eingrenzung und kulturellem Austausch Gegenstand der Forschung des ISGV. Dazu werden in beiden Bereichen die Erschließung und Dokumentation der einschlägigen Quellen vorangetrieben. Das ISGV veröffentlicht seine Arbeitsergebnisse sowohl in Schriftenreihen als auch als Open Access-Publikationen auf seiner Homepage.
Webseite: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e. V.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und der Gründung des Freistaates Sachsen fasste der Sächsische Landtag den Beschluss zum Aufbau eines Instituts zur Erforschung totalitärer Systeme, 1993 konnte das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung seine Arbeit aufnehmen.
Im Mittelpunkt der Forschung stehen die politischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen während der NS-Zeit sowie in der DDR. Untersucht werden ihre politisch-ideologischen Voraussetzungen, ihre organisatorischen Strukturen sowie die konkreten Auswirkungen beider Herrschaftssysteme. Vergleichende Perspektiven auf andere faschistische und staatssozialistische Systeme erweitern das systematische Forschungsfeld des Institutes, zu dem auch die kritische Auseinandersetzung mit dem politischen Extremismus in Geschichte und Gegenwart zählt.
Webseite: Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung
Das Sorbische Institut / Serbski institut mit Sitz in Bautzen und einer Arbeitsstelle in Cottbus ist zum 1. Januar 1992 vom Freistaat Sachsen gemeinsam mit dem Land Brandenburg in der privatrechtlichen Organisationsform eines eingetragenen Vereins gegründet worden. Das Institut erforscht die Sprache, Geschichte und Kultur der Sorben (Wenden) in der Ober- und der Niederlausitz in Vergangenheit und Gegenwart. Es sammelt und archiviert die dafür notwendigen Materialien, bereitet sie für die Forschung auf und macht sie zugleich der Öffentlichkeit zugänglich. Darüber hinaus richten sich die interdisziplinären Forschungen des Instituts auf die aktuelle Situation, die Spezifik und den Vergleich kleiner Sprachen und Kulturen in Europa.
Webseite: Sorbisches Institut / Serbski institut
Technische und naturwissenschaftliche Einrichtungen
Das Kurt-Schwabe-Institut für Mess-und Sensortechnik Meinsberg e.V. forscht grundlagen- und anwendungsorientiert in den Bereichen physikalische Chemie, Sensorik, der Materialwissenschaften und der wissenschaftlichen Instrumentierung. Die Zielgebiete der Forschungen liegen auf Schlüsseltechnologien wie der Medizintechnik, der Informationsverarbeitung, der Biochemischen Prozessanalytik, dem Umweltmonitoring und Regenerativen Energien. Dabei arbeitet es eng mit Universitäten, anderen außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Industriepartnern zusammen.
Webseite: Kurt-Schwabe-Institut für Mess-und Sensortechnik Meinsberg e.V.
Die NaMLab gGmbH wurde 2006 als ein Joint Venture einer Universität mit einem Industrieunternehmen gegründet. Alleiniger Gesellschafter ist heute die Technische Universität Dresden. Basierend auf der Kernkompetenz bei dielektrischen Materialien für Halbleiterbauelemente erforscht das NaMLab den Einsatz solcher Materialien und deren Integration insbesondere für Anwendungen bei rekonfigurierbaren und energieeffizienten Bauelementen. Das Bauelement selbst und nicht das Materialsystem steht dabei im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten am NaMLab.
Webseite: NaMLab gGmbH
Der VKTA – Strahlenschutz, Analytik & Entsorgung Rossendorf e. V. realisiert den Rückbau der kerntechnischen Altanlagen am traditionsreichen und zukunftsorientierten Forschungsstandort Dresden-Rossendorf – getragen vom Freistaat Sachsen. Dazu gehört die sichere Entsorgung der Kernmaterialien und radioaktiven Abfälle, die Umwelt- und Radionuklidanalytik sowie der langfristige Strahlenschutz am Standort. Der VKTA steht für eine vielfältige Leistungspalette auch in der Aus- bzw. Weiterbildung, Forschung und als Dienstleister für externe Partner.
Webseite: VKTA
Das Barkhausen-Institut ist Teil des sächsischen »Smart Systems Hub« und konzentriert sich auf die Grundlagenforschung für das Internet der Dinge (IoT). Das Institut entwickelt neuartige Technologien mit dem Ziel, die Verlässlichkeit von IoT-Systemen zu erhöhen.
Webseite: Barkhausen-Institut